In Der TCM-Ernährung wird häufig von „yinisierenden“ und „yangisierenden“ Lebensmitteln gesprochen. Oft ist für viele auf den ersten Blick nicht so eindeutig erkennbar, in welche Kategorie ein Lebensmittel denn nun fällt. Und tatsächlich ist eine strikte Trennung nicht ganz möglich. Dennoch gibt es gewisse Merkmale, anhand welcher eine Einteilung in Yin und Yang erfolgen kann. Dieser Beitrag soll euch daher als kleiner Leitfaden dienen.
Um eines gleich zu Beginn klarzustellen: Ich bin kein Fan von Lebensmittel-Tabellen bzw. strikten Zuordnungen. Mir ist es besonders wichtig, dass man „versteht“, warum man dieses oder jenes Lebensmittel verwendet, verwenden soll, oder eben aus bestimmten Gründen meiden sollte.
In vielen Büchern gibt es Listen auf denen man nachschauen kann, ob ein Lebensmittel nun Yin oder Yang ist. Was hierbei jedoch meist nicht erwähnt wird: Kein Lebensmittel ist NUR Yin oder NUR Yang! Das ist gänzlich unmöglich! So, wie das Leben nunmal nicht nur schwarz und weiß ist, gibt es auch keine 100% strikte Trennung zwischen Yin und Yang.
ABER: man kann eine klare Auswirkung auf den Körper anhand typischer Yin- oder Yang-Merkmale erkennen, ohne eine Liste zu benötigen! Diese Zuordnungsmöglichkeit habe ich euch hier anhand einer kleinen Tabelle veranschaulicht.
Eher Yin | Eher Yang |
Enthält nennenswerte Mengen Eiweiß, Fett und/oder Kohlenhydrate | Enthält viele Vitamine/Enzyme (z.B. Sprossen, Keimlinge) |
Dient im Körper zum Aufbau von Muskulatur, Struktur, Fett, Hormonen (z.B. Eier, Kartoffeln) | Wirkt belebend, dynamisierend |
Wirkt erfrischend, abkühlend (z.B. Blattsalat) | Wirkt wärmend oder erhitzend (z.B. Ingwer) |
Enthält viel Wasser, Flüssigkeit (z.B. Gurke) | Ist eher trocken, kompakt (z.B. Gemüsechips) |
Schmeckt im Sommer/bei Hitze sehr gut | Schmeckt im Winter/bei Kälte sehr gut |
Für eine gesunde, ausgewogene Ernährung ist es wichtig, ein harmonisches Verhältnis von Yin- und Yang-Zutaten bzw. Zubereitungstechniken zu finden. Je „neutraler“ dann ein Gericht wird, umso mehr nützt und unterstützt es den Körper. Das Gute: Man kann dabei nichts falsch machen.
Sobald man aber über einen längeren Zeitraum einen der beiden „Pole“ bevorzugt, leidet automatisch der andere Pol und zeigt früher (Yang) oder später (Yin) entsprechende Symptome.
Beispiel A:
Wenn ein Mann (Yang) zum Beispiel ständig gegrilltes, scharf gewürztes Fleisch (3x Yang) isst, wenig Salat (Yin), Röstkartoffel dazu (Yang) und dann noch alkoholische Getränke trinkt (Yang), ev. noch raucht (Yang), ein stressiges Arbeitsleben hat (Yang), regelmässig in die Sauna geht (Yang) und am Wochenende statt Regeneration (Yin) viel Sport betreibt (Yang) – dann werden sich typische Yang-Krankheitssymptome einstellen: hoher Blutdruck, Herz-Kreislauferkrankungen, BurnOut, Herzinfarkt, Schlaganfall…
Beispiel B:
Wenn eine Frau (Yin) lange Zeit gerne und viel Salat, Obst, Milchprodukte und Mineralwasser konsumiert (4x Yin), besonders auch im Winter (Yin), sich ev. wenig bewegt, wenig regeneriert – dann häuft sie über die Zeit viel Yin (= Substanz) in Form von Kälte, Nässe (Wassereinlagerungen besonders in den unteren Extremitäten), Fett (= Yin-Substanz) etc. an und reduziert dadurch ihr Yang (Energie, Dynamik, Kraft, Wärme). Die Folgen sind Müdigkeit, Antriebslosigkeit, schlechte Konzentration, Infektanfälligkeit besonders im Unterkörper (Blasenentzündung, Eierstockentzündungen, Ischias…) uvam.
Ernährst du dich gesund?
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