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22. Oktober 2020Traditionelle Chinesische Diätetik und Ernährungslehre
Traditionelle Chinesische Diätetik und Ernährungslehre
Die Beschäftigung mit Ernährung und Medizin hat in China eine lange Tradition. Schon von frühester Zeit an war man sich sehr deutlich bewusst, welche Auswirkungen die Nahrung auf den menschlichen Körper hat und wie wichtig eine ausgewogene Ernährung für das allgemeine Wohlbefinden ist.
Ernährung vs. Medizin – Wo liegt der Unterschied?!
Dieser enge Zusammenhang zwischen Ernährung und Medizin lässt sich mindestens bis ins 3. Jhd. v.Chr. zurückverfolgen. In dieser frühen Zeit wurde so gut wie kein Unterschied zwischen Arznei- und Nahrungsmittel gemacht. Eine klare Unterscheidung zwischen Arzneimitteltherapie und Diätetik beginnt sich erst in der Tang-Dynastie (618-907) abzuzeichnen. Von diesem Zeitpunkt an findet sich zum ersten Mal auch ein eigener Begriff für die Diätetik: Sie wird von nun an als „Ernährungstherapie“ bezeichnet.
Auch im Westen verschrieben die Ärzte des Altertums häufig Nahrungsmittel als Heilmittel, und im Zeitraum zwischen Antike und 16. Jhd. gab es auch bei uns in der Medizin keine klare Trennlinie zwischen Lebens- und Arzneimitteln.
Diätetisches Wissen gerät in Vergessenheit
In der Neuzeit wurde dieses alte und sehr wirkungsvolle diätetische Wissen durch die moderne Ernährungswissenschaft abgelöst. Diese basiert auf der Analyse der in den einzelnen Nahrungsmitteln enthaltenen Nährstoffe und beschränkt sich im Wesentlichen auf die Darstellung unmittelbarer quantitativer Zusammenhänge.
Erst in jüngster Zeit beginnt man, auch qualitative Wirkungen von Nahrungsmitteln zu berücksichtigen und zu untersuchen. Beispielsweise, warum PatientInnen auf ein und dasselbe Nahrungsmittel völlig unterschiedlich reagieren. Die moderne westliche Ernährungslehre beginnt erst jetzt, auf verschiedene regulative und funktionelle Aspekte der Lebensmittel zu achten, die in der chinesischen Diätetik seit jeher im Vordergrund stehen.
Pauschale Ernährungsempfehlungen: Die Folge der westlichen Ernährungslehre
In der westlichen Diätetik zieht man zur Beurteilung von Nahrungsmitteln – wie schon erwähnt – vorwiegend quantitative Aussagen heran. Also Angaben über die Kalorienmenge, den Anteil von Makro- (Kohlenhydrate, Fette, Proteine) und Mikronährstoffen (Spurenelemente, Mineralstoffe…) und Vitaminen. Dementsprechend werden pauschale Empfehlungen zur Ernährung ausgesprochen. Festgehalten in jahrzehntelang unveränderten „Leitlinien“ großer Gesellschaften.
In neuester Zeit setzen sich aber zunehmend klinische Studien durch, welche unabhängig von den quantitativen Bestandteilen beobachtete Wirkungszusammenhänge berücksichtigen. Auf deren Basis entstehen mehr und mehr Empfehlungen in Hinblick auf die westlichen Krankheitsbilder (z.B. Äpfel zur Cholesterinsenkung, Himbeeren gegen Krebs, Hafer zur Reduktion der Fettleber, Fisch und Olivenöl zur Vorbeugung kardiovaskulärer Erkrankungen etc.).
Zurück zur ganzheitlichen Betrachtung der Ernährung
Die ganzheitliche Betrachtungsweise der chinesischen Ernährungslehre unterscheidet sich zu westlichen Ernährungsempfehlungen wohl am markantesten dadurch, dass es keine genormten Diätpläne gibt. Weil jeder Mensch anders ist, und weil sich außerdem sowohl der Mensch als auch die Natur in einem stetigen Wandlungsprozess befinden, unterliegt auch eine gesunde Ernährung eben demselben Prozess der Anpassung. Was dem einen gut tut, kann dem anderen Beschwerden bereiten. Genauso gilt: Was jemandem etwa im Sommer gut bekommt, kann im Winter für die gleiche Person sehr ungünstig sein. Was einem in der einer Lebensphase Kraft gibt, kann in der anderen Beschwerden verursachen.
Klassifizierung der Lebensmittel nach ihrer Wirkweise
Ein weiterer Unterschied ist, dass Lebensmittel nach ihrer Wirkweise – und nicht nach ihren quantitativ messbaren Inhaltsstoffen klassifiziert werden. Wie schon erwähnt machten die chinesischen Ärzte keinen prinzipiellen Unterschied zwischen Nahrung und Medizin, weil beides den Körper nach denselben Prinzipien schwächt oder stärkt.
Die vier wichtigsten Kategorien nach denen Nahrungsmittel und Heilkräuter eingeteilt werden sind:
- Die thermische Qualität: heiß – warm – neutral – erfrischend – kalt
- Der Geschmack: süß – scharf – salzig – sauer – bitter
- Die Richtung der Energiebewegung: nach oben, unter, außen, innen
- Der Bezug zu den Organen und Leitbahnen bzw. Elementen
Dieses etwas kompliziert wirkende System erscheint sofort logisch wenn man sich vorstellt, in eine Chilischote zu beißen. Diese Chili wirkt nach der oben angeführten Einteilung heiß und scharf und bewegt die Energie im Körper nach oben und außen (man schwitzt am Kopf und nicht an den Füßen).
So ziemlich das Gegenteil wäre hier ein saurer Apfel. Er wirkt kühlend und sauer und bewegt die Energie im Körper nach innen und unten (jeder weiß, wie zu viele saure Äpfel auf unser Verdauungssystem wirken).
Es geht also vorwiegend um die Energetik der Nahrung. Diese Betrachtungsweise mag jedem, der wie die meisten westlichen Menschen daran gewöhnt ist, die Nahrung quantitativ nach ihrem Gehalt an Kalorien, Vitaminen, Mineralstoffen, Fetten, Eiweißen, Kohlehydraten etc. zu beurteilen, zunächst etwas fremdartig erscheinen. Es gab jedoch früher auch im Westen Heilkundige, die Nahrungsmittel nach ihren energetischen Qualitäten beurteilten und einsetzten (wie z.B. Hildegard von Bingen).
Thermische Wirkung und deren Einfluss auf Stoffwechsel und Wohlgefühl
Für die tägliche Ernährung ist das Beachten der thermischen Wirkung von Lebensmitteln und Zubereitungsmethoden von enormer Wichtigkeit! Schon alleine dadurch kann man das Gewicht (nach oben und nach unten), die Immunabwehr (schwächen oder stärken), das Allgemeinbefinden (müde oder leistungsfähig) und die Laune (niedergeschlagen oder fröhlich) beeinflussen!
Die große Kunst besteht nun darin, das Wissen um die Wirkung der Nahrungsmittel so zu nutzen, dass die zubereiteten Speisen nicht nur den Magen füllen, sondern sie auch bekömmlich sind. Denn das, was wirklich nährt (Makronährstoffe wie Kohlenhydrate, Fette, Proteine) ist manchmal schwer verdaulich. Fleisch, Fisch, Fette, Nüsse und Hülsenfrüchte sind sehr nährend (Yin), weil sie viel Eiweiß und teilweise Fett enthalten. Mit den richtigen Kräutern und Gewürzen (Yang) zubereitet, wird ihre Bekömmlichkeit – und damit die Aufnahme der wichtigen Nährstoffe – massiv gesteigert, sowie der Darm und die Darmflora enorm unterstützt bzw. entlastet!
Positive Effekte der LowCarb- und TCM-Ernährung
LowCarb-Ernährung | TCM-Ernährung |
Stabilisierung des Blutzuckers | Aktivierung des Stoffwechsels |
Insulin im Normbereich | Verbesserung der Nährstoffaufnahme |
Erschwerter Fettaufbau | Steigerung der Bekömmlichkeit |
Verbesserung des Fettabbaus | Verbesserung des Fettabbaus |
Gute Sättigung ohne Heißhunger | Gute Sättigung ohne Heißhunger |
Positiver Einfluss auf Stoffwechselerkrankungen (Diabetes II; metabolisches Syndrom; Fettstoffwechselstörungen…) | Gezielte Einflussnahme auf verschiedene Beschwerdebilder durch die TCM-Diätetik |
Verminderung von entzündlichen Prozessen | Ausgleich aller Organ- und Funktionskreis-Systeme |
Emotionale Ausgeglichenheit | Emotionale Ausgeglichenheit |
Verminderte Bildung von freien Radikalen | Vermehrter Aufbau von Blut und Säften im Körper |
Steigerung des Wohlbefindens | Steigerung des Wohlbefindens |
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