Rezept Hühnerkraftsuppe lowcarb keto glutenfrei
16. August 2018Code der Fettleibigkeit – Buchrezension
17. August 2018Buchempfehlung!
Buchempfehlung!
Schon allein beruflich muss ich mich immer wieder durch verschiedenste Fach- und Laienbücher lesen um „am Ball“ zu sein/bleiben.
Es gibt dabei immer wieder Bücher, die ich schon nach der Einleitung beiseite lege, Bücher deren Inhalt für mich nicht neu aber interessant wiedergegeben wird, Bücher die selbst für mich als Diätologin so kompliziert geschrieben sind dass ich sämtliche Konzentration brauch um ein paar Sachen zu verstehen, Bücher die mir Dauer-Kopfschütteln bereiten – und ganz selten gibts Bücher, die ich von der ersten Seite bis zum Schluss „inhaliere“!
Zu so einer Art Fachbuch gehört das Buch von
Heidrun Schaller: „Die Paleo (R)evolution“!
Ich kann es nicht fassen, dass das ihr „Erstling“ sein soll – es ist wirklich professionell geschrieben!
Nach einer kurzen Einführung wie sie persönlich zu der drastischen, positiven Ernährungsumstellung kam lässt Heidrun Schaller kein wichtiges Ernährungthema aus: sie beschreibt leicht verständlich komplizierte Stoffwechselvorgänge, das Hormonsystem, die Verdauung bzw. die Aufgaben der Darmflora, die Makronährstoffe und deren Wichtigkeit, Antinährstoffe und deren verheerende Wirkung, Leaky Gut, Immunsystem und sie räumt mit vielen gängigen Ernährungsmythen auf (z.B. Fett macht Fett, Cholesterin ist pööööse, Pflanzenkost ist gesund und harmlos etc.).
Nicht nur, dass die Themen wirklich leicht verständlich in einer absolut netten Art beschrieben und behandelt werden – Heidrun verweist auf unzählige Literaturangaben, die dies belegen!
Besonders toll hab ich auch die Erklärungen gefunden, wie es zu so haarsträubenden (falschen) Studienberichten kam (z.B. die Mähr von der Schädlichkeit der gesättigten Fette, das Märchen über das Buch der China-Study uvam.). Sie beschreibt genau wie Studien zu Stande kommen und dass besonders Ernährungsstudien mit unzähligen Fehlerquellen behaftet sind und auch noch falsch interpretiert werden/können!
Für mich neu und sehr lehrreich waren die einzelnen Berichte über die Ernährungsgewohnheiten vieler indigener Völker – von den Inuit bis zu den Kitavanern: ein weiterer Beweis für die Individualität der einzelnen Stoffwechsel bzw. Ernährungsgewohnheiten!
Sehr schön beschrieben sind auch die ursprünglichen komplizierten Aufbereitungstechniken die verschiedene Völker entwickelt haben um die in den Pflanzen/Getreiden/Mais enthaltenen Antinährstoffe auszutricksen! Die komplizierte Aufbereitung von Mais ursprünglich in Südamerika war mir nicht bekannt – erklärt aber, warum man in der chinesischen Diätetik kein Maisgericht ohne Zitronensaft zubereitet (war mir ursprünglich nicht klar – jetzt schon!).
Heidrun hat eine tolle und verständliche Art zu schreiben – sie bleibt immer schön sachlich: ganz im Gegensatz zu einigen Ernährungsautoren die den Eindruck vermitteln, wenn man z.B. Getreide isst, dass man gleich mal tot umfällt!
Auch so permanent vorhandene Verschwörungstheorien verfolgt Heidrun Schaller in diesem Buch nicht – es bleibt viel, viel Raum sich ein eigenes Bild zu machen!
Ein sehr schön geschriebenes Kapitel fand ich auch, wo Heidrun genauest die Weidetierhaltung beschreibt und die Monokulturen von Getreide und Soja dieser gegenüberstellt. Ein MUSS für jeden, der ein schlechtes Gewissen vor dem Konsum von Fleisch hat (wohlgemerkt: es ist absolut NICHT von Massentierhaltung die Rede!) und sich überlegt den veganen Weg einzuschlagen. Auch hier: keine ungute Wortwahl – schön sachlich und freundlich geschrieben.
Zahlreiche Fallgeschichten erleichtern Betroffenen den Einstieg in diese gesunde Ernährungsweise – oftmals fehlt ja das Verständnis und Motivation für eine Ernährungsumstellung. Wer, wenn nicht Betroffene können da weiter helfen und motivieren!
Abgerundet wird dieser wahrlich umfangreiche Theorie-Teil des Buches (immerhin über 200 Seiten) mit einem Rezeptteil, wo tolle Basis-Rezepte (z.B. Herstellung von Knochensuppe, Zubereitung von Ghee, Zubereitung von Mandelmilch und -mehl etc.) beschrieben werden.
Ich selber bezeichne mich nie als Anhängerin der Paleo-Bewegung: hab erst vor einigen Jahren erfahren, dass meine Ernährungsempfehlungen (= hochwertige Zutaten, kein Junk-Food, saisonal, regional, kein Soja uvam.) als „Paleo“ bezeichnet werden (für mich bedeuten sie einfach sich mit Hausverstand ernähren 🙂 )
Nachdem ich mich in der TCM bzw. auch in deren Diätetik gut auskenne bzw. ausgebildet bin haben die Hülsenfrüchte bei mir ihren Schrecken verloren – wenn man weiß, wie man sie zubereitet und wann man sie gezielt einsetzt. Sie haben nämlich einen absolut hohen medizinischen Wert – besonders auf unser Verdauungsfeuer und auch den gesamten Uro-Genitalbereich!
Getreide empfehle ich nicht – ausser bei manchen Symptomatiken (ausgenommen natürlich bei Glutenintoleranz): da setzt die TCM Getreide in komplizierten Herstellungsverfahren ganz gezielt ein (aber niemals als Brot oder Nudeln!).
Ich möchte hiermit Heidrun Schaller ganz herzlich zu diesem tollen Buch gratulieren und gleichzeitig sämtliche Hüte vor ihr ziehen!
Wieviel Arbeit in diesem Buch steckt kann ich als selbst-Autorin nur erahnen!
Jedenfalls wird dieses Buch meine Literatur-Empfehlungsliste für meine Kunden/Patienten/Kursteilnehmer absolut anführen – ich kenn kein deutschsprachiges Buch, welches all diese wichtigen Informationen so klar verständlich und gesammelt beinhaltet!
HIER kann man dieses Buch beziehen.