Einführung in die Ketogene Ernährung – Teil 1

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Einführung in die Ketogene Ernährung – Teil 1

Einführung in die Ketogene Ernährung

 

Die ketogene Ernährung ist für den Menschen eine physiologisch hochwertige Ernährungsform mit zahlreichen Vorteilen.  Oftmals wird behauptet, dass der ketogene Stoffwechsel für den Körper Stress bedeutet, da ein Fastenzustand – also eine Notsituation – „vorgegaukelt“ wird. Tatsächlich aber ist die extrem kohlenhydratreduzierte Ernährung unser eigentliches „Ernährungsprogramm“.

 

Keto – unsere ursprüngliche Ernährung

Über Jahrmillionen lebten Menschen als Jäger und Sammler – ohne Getreide, stärkehältigem Gemüse, massenhaft Obst etc. – und das alles bei reichlich Bewegung.

Auch unsere ersten Lebensmonate leben wir ganz physiologisch in Ketose: Säuglinge verwerten so die hochwertigen Fette der Muttermilch optimal. Es kommt zu der wichtigen Hirnentwicklung (das Hirnvolumen verdreifacht sich im ersten Lebensjahr!), sowie zu einer Steigerung der Immunabwehr.

Die Ketose ist somit auch evolutionsbiologisch betrachtet ein völlig natürlicher Zustand!

 

Unterschied zwischen Keto und LowCarb

Was ist nun der Unterschied zwischen einer kohlenhydratreduzierten Ernährung („LowCarb“) und der ketogenen Ernährung?

Der Unterschied liegt in der Energiequelle für den Körper und der Effektivität der gewonnenen Energie: Als Energiequellen können dem Körper Glukose (= üblich bei einer „normalen“ Ernährung), Fettsäuren (= üblich bei einer „normalen“ Reduktionskost und der ketogenen Ernährung) und zu einem sehr geringen Teil auch Aminosäuren aus Proteinen zur Verfügung stehen.
Bei der ketogenen Ernährung stehen ausserdem Ketonkörper (die aus Fettsäuren in der Leber gebildet werden) zur Verfügung.

Die „Ausbeute“ aus den Haupt-Energiequellen ist sehr unterschiedlich: Aus der Fettsäureverbrennung bzw. der Verwertung von Ketonkörpern kann der Körper bis zu 4x mehr  Energie gewinnen, als aus der herkömmlichen Glukoseverbrennung!

Das ist auch der Grund, warum viele Hochleistungssportler sich vermehrt auf die ketogene Ernährung einlassen!

 

Vorteile der Ketogenen Ernährung

Die ketogene Ernährung hat verschiedenste positive Wirkungen auf den Körper:

  • Verminderter oxidativer Stress durch den verminderten Sauerstoffbedarf bei der Verbrennung von Ketonkörpern
  • Kaum Bildung von freien Radikalen bei Verbrennung von Ketonkörpern (= „saubere“ Verbrennung“)
  • Blutzuckerspiegel und Insulinspiegel dauerhaft in der Norm und stabil
  • Dadurch weniger Hunger, Heißhunger auf Süßes und kein Aufbau von Fettzellen aus einem Zuviel von Kohlenhydraten
  • Neuroprotektive Wirkung (= Schutz von Nervenzellen)
  • Verbesserte Hirnleistung (Ketonkörper liefern der Gehirnzelle 25% mehr Energie als Glukose)
  • Verminderung von Wassereinlagerungen (Insulin bzw. Glukose speichern Wasser) und
  • Dadurch Einfluss auf den Blutdruck (sinkt durch die vermehrte Wasserausscheidung)
  • Ketogene Ernährung mit hochwertigen Fetten wirkt entzündungshemmend
  • Harmonisierung des gesamten Hormonhaushaltes, des Stoffwechsels usw.
  • Vorbeugung klassischer Erkrankungen, die durch einen zu hohen Kohlenhydratkonsum entstehen können: Insulinresistenz, Übergewicht, Diabetes Mellitus Typ II, metabolisches Syndrom uvam.
  • Schnellere Regeneration nach Anstrengungen und Sport
  • Hohes Energiepotential beim Training

 

Was sind Ketonkörper? 

Die Ketonkörper entstehen bei einem niedrigen Blutglukose- und Insulinspiegel als Nebenprodukt der Fettverbrennung in der Leber. Der Körper verwendet dazu entweder eigenes Fettgewebe (führt zu Gewichtsreduktion), oder das mit der Nahrung in größeren Mengen aufgenommene Fett. Ketonkörper werden von der Leber ins Blut abgegeben und dienen zahlreichen Geweben (besonders dem Zentralnervensystem) zur Energiegewinnung.

 

Die vom Körper gebildeten Ketonkörper sind:
  • beta-Hydroxybutyrat (BHB), kann im Blut nachgewiesen werden
  • Acetacetat (wird aus BHB gebildet), kann im Urin nachgewiesen werden (meist nur am Anfang der Umstellung)
  • Aceton (wird aus BHB gebildet), kann im Atem nachgewiesen werden. Aceton ist auch für den kurzzeitigen süßlichen Mund- und Schweißgeruch verantwortlich. Diese „Nebenerscheinung“ der Ketose verschwindet aber nach wenigen Wochen.

Die Bildung der Ketonkörper wird schon durch kleinste Mengen Insulin oder Glukose unterbunden! Deshalb ist es notwendig, die Menge der über die Nahrung zugeführten Kohlenhydrate genau zu limitieren.

 

Wirkung der Ketonkörper

Ketonkörper sind ein „Supertreibstoff“ mit besonders hoher Energieeffizienz. Sie liefern dem Körper 25% mehr Energie als Glukose. Es entsteht eine einfach und sauberer Verbrennung in den Mitochondrien (= Zellkerne). Dabei werden wesentlich weniger freie Radikale als bei der Glukoseverbrennung gebildet – die körpereigene Produktion von Antioxidantien steigt gleichzeitig enorm. 

Es entsteht ein hoher Nutzen für die Zellen, die Organe und den Organismus. Der Sauerstoffverbrauch ist bei der Energiegewinnung aus Ketonkörper geringer. Die neuroprotektive Wirkung ist besonders bedeutend: Unter der ketogenen Ernährung werden die Reizleitungen der Nervenzellen verbessert, die Nervenzellen werden mit Energie versorgt, ohne dabei auf Insulinrezeptoren angewiesen zu sein. Das kommt besonders Leuten mit degenerativen Nervenerkrankungen (ALS, Parkinson aber auch Alzheimer) zugute.

 

Hier geht es weiter mit Teil 2 meiner Einführung in die Ketogene Ernährung

 


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