Warum LowCarb-Ernährung bei Hashimoto empfohlen ist…
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15. August 2018Mögliche Gründe trotz LowCarb NICHT abzunehmen
Mögliche Gründe trotz LowCarb NICHT abzunehmen
Es gibt mindestens 15 mögliche Gründe trotz LowCarb NICHT abzunehmen – hier liste ich sie auf nachdem ich immer wieder höre, dass trotz dem Umstellen auf LowCarb-Ernährung nach anfänglichem Erfolg das Gewicht still zu stehen scheint.
- „Versteckter“ Fettabbau
Gewichtsreduktion erfolgt meist stufenweise. Nach einer schnellen Gewichtsreduktion in der ersten Ernährungs-Umstellungsphase (meist verliert man hier extrazelluläre Wassereinlagerungen durch das verminderte Insulin z.B.) erfolgen immer wieder Stillstände.
Der Körper „baut“ auch mehr Muskelmasse auf – besonders wenn man auf richtiges Krafttraining achtet. Muskelmasse ist definitiv schwerer als Fettmasse!
Statt sich nur auf die Waage zu verlassen macht es Sinn auch mit Massband, Fotos und Kleidungsmass zu arbeiten. Man sieht und fühlt die körperlichen Veränderungen besser als es jede Körperwaage anzeigt!
Bester Tipp: weg mit der Körperwaage! (meine wird vom Tiger bewacht!) - Der Kohlenhydratgehalt der täglichen Ernährung ist noch zu hoch
Jeder reagiert unterschiedlich sensibel auf die verschiedenen Hauptnährstoffe. Dies hängt mit dem individuellen Stoffwechsel-Typ – der ja genetisch festgelegt ist – zusammen. Hat man eine längere Stillstandsphase macht es Sinn ev. die KH-Menge nochmal etwas zu reduzieren (z.B. testweise Obst für 1-2 Wochen komplett streichen). - Der Kohlenhydratgehalt der täglichen Ernährung ist zu niedrig
Hat man schon längere Zeit ein absolutes KH-Minimum erreicht UND am Gewicht ändert sich nichts kann es auch sein, dass der Stoffwechsel kleine Mengen KHs braucht um anzulaufen: also mal etwas Hirse, Quinoa, Reis, Kartoffel (kleine Mengen: 1-2 EL reichen schon) in den Speiseplan aufnehmen und beobachten oder an einem Tag in der Woche einen „KH-Tag“ durchführen: dabei moderat aber deutlich mehr als üblich gesunde KHs (also keine Süßigkeiten etc.) essen. Empfehlenswert ist es dabei glutenfrei zu bleiben um eine Intoleranzreaktion auszuschließen. - Dauerstress
Stresshormone – besonders Cortisol – verhindern den erwünschten Fettabbau und fördern das Verlangen nach ungesundem Essen!
Ausserdem kann der Körper nicht optimal regenerieren, wenn er zu wenig Entspannung bekommt.
Tipp: Ruhe- und Entspannungsabende einführen – ohne TV (dafür mit gutem Buch), ohne PC, ohne aufregender Aktivitäten.
2-3x/Woche wär schon mal ein guter Beginn! - Zuviele „Ersatzprodukte“
LowCarb-Ernährung bedeutet nicht nur das weglassen von Kohlenhydratbomben und diese mit Ersatzprodukten auszutauschen (z.B. EW-Riegel, LowCarb-Nudeln etc.).
Selbsthergestellte Riegel, Brote etc. deren Bestandteile natürlich sind, sind davon natürlich ausgenommen – sollen aber auch nicht den Hauptbestandteil der täglichen Ernährung darstellen, sondern als „Ausnahmen“ – z.B. am Wochenende – dienen!
Die tägliche Ernährung soll sich wirklich aus ausreichend hochwertigem (!) Fett, hochwertigem Eiweiß (Fisch, Meeresfrüchte, Eiern, Fleisch, Käse) und viel Gemüse, sowie moderat Obst zusammensetzen. Nüsse, Samen und Kerne dienen als geschmackliche Ergänzung – nicht als Hauptnahrung! - Zu hoher Nusskonsum
Nüsse sind zwar gesund – können aber bei zu großen Mengen (Snack, Kuchen, Cremes, Nussmus…) eine Gewichtsreduktion verhindern. Ihr kalorischer Wert ist einfach zu hoch um ihn nicht zu beachten! Außerdem können verschiedene Inhaltsstoffe der Nüsse (z.B. Lektine) bei manchen Leuten den Stoffwechsel (besonders den Fettabbau) bremsen!
Im Falle eines Gewichtsstillstandes macht es daher Sinn Nüsse, Samen und Kerne für kurze Zeit aus dem Speiseplan zu streichen – und beobachten was sich tut. - Zu wenig Schlaf
Zu wenig Schlaf führt innerhalb weniger Stunden zu einem erhöhten Hungergefühl und zu einem verminderten Fettabbau!
Um die Schlafqualität zu verbessern soll man den Kaffeekonsum nach 14h vermeiden, das Schlafzimmer komplett abdunkeln, Alkohol und intensiven Sport in den Abendstunden vermeiden, dafür aber für Entspannungseinheiten vor dem Schlafengehen sorgen. Außerdem ist es förderlich, wenn man täglich möglichst zur gleichen Zeit schlafen geht (möglichst noch vor Mitternacht!)
Studien haben eindeutig bewiesen, dass Schlafmangel zu vermehrtem Essen und dadurch zu Gewichtszunahme führt! - Zu viele Milchprodukte
Joghurt, Buttermilch, Topfen bremsen durch ihre thermische Wirkung den Stoffwechsel und können eine effektive Fettverbrennung verlangsamen oder gar verhindern! Sie sollten daher möglichst nur in kleinen Mengen und auch nur im Hochsommer konsumiert werden.
Käse enthält Eiweiß in hoher Konzentration, kann also bei zu hohem Verzehr ebenfalls eine Insulinreaktion auslösen. Daher ist es wichtig immer auf den Normalfettgehalt zu achten (Insulinreaktion fällt dabei nämlich schwächer aus)!
Butter und Rahm/Sahne lösen keine Insulinreaktion aus, können daher in normalen Mengen verwendet werden. - Zu wenig Bewegung bzw. Krafttraining oder unpassende Trainingsmethoden
Die richtige Art der Bewegung und des Trainings ist unabdingbar für den Hormonhaushalt, den Aufbau von Muskelmasse und das Wohlgefühl! Unbedingt den Rat eines guten, informierten Trainers beherzigen und nicht „Hamsterrad-Methoden“ anwenden, die für die Gewichtsreduktion nichts bewirken. - Zuviel künstliche Süßstoffe
Süßstoffe können – obwohl sie keine Kalorien enthalten – auf lange Sicht Appetit anregen und so zu Gewichtszunahme führen. Besser ist es auf alle künstlichen Süßstoffe zu verzichten und auf geringe Mengen Süßmittel auf natürlicher Basis zurückzugreifen (Erythritol, Stevia z.B.). Auch das sollte nur als Ausnahme angesehen und nicht täglich in größeren Mengen konsumiert werden. - Medikamente, medizinische Gründe
Manche Medikamente führen als Nebenwirkung zu Gewichtszunahme – ebenso verschiedene Krankheitsbilder. Allen voran ist die Schilddrüsenunterfunktion zu erwähnen: bei unklarer Gewichtszunahme oder unbefriedigender Gewichtsabnahme macht es Sinn, die Schilddrüsenwerte kontrollieren zu lassen. - Ständiges Essen
Die optimale Empfehlung wie oft und welche Portionen man am Tag essen soll gibt es nicht! Manche „müssen“ 5 kleinere Portionen essen, manche fühlen sich mit 2-3 Portionen wohler.
Bei hartnäckigem Gewichststillstand kann sich sogenanntes „Intermittierendes Fasten“ bei dem man täglich 10-18 Stunden keine Nahrung zu sich nimmt – für Abhilfe sorgen. - Hochkalorisches Essen
Man muss nicht täglich Kalorien berechnen, Essen abwiegen etc.! Isst man aber dauerhaft eindeutig über seinen Bedarf kommt es auch mit optimalem Essen zur Gewichtszunahme.
Besser als jede Berechnung ist es, sich mit einer richtigen Speisenzusammensetzung (reichlich EW, moderat hochwertiges Fett, wenig KH + viel Gemüse/Salat) richtig satt zu essen, dass man mindestens 4-5h keinen Hunger hat. Die nächste Mahlzeit erfolgt dann erst wieder auf Hunger – nicht auf Uhrzeit! Mit dieser Methode isst man auf alle Fälle unterkalorisch – man braucht das nicht zu berechnen!
HIER noch ein interessanter Beitrag zum Thema Kalorien - Zu hohe Erwartungen
½ – 1 kg Gewichtsverlust pro Woche können erreicht werden. Man sollte die Erwartungen nicht zu hoch setzen: Gewichtsreduktion ähnelt einem Marathon – nicht einem Kurzstreckenrennen!
Auch das angestrebte Gewicht soll realistisch gewählt werden! - Verminderter Stoffwechsel (Grundumsatz) durch zu langes Fasten oder unterkalorisches Essen
Ist man schon in die „Diät-Falle“ mit zu langem unterkalorischen Essen getappt, hilft kontinuierlicher Muskelaufbau und langsames Steigern der Essmenge in der optimalen Zusammensetzung, dass man den Grundumsatz wieder steigert. Dieser Weg ist etwas mühsam, lohnt sich aber, da man so dem berühmten JoJo-Effekt auskommt!
Vielleicht ist dem einen oder anderen die Einteilung nach dem Stoffwechseltyp nicht geläufig – oder auch der Einfluss der thermischen Wirkung der Lebensmittel auf den Stoffwechsel: in meinen „Abnehm-Beratungen“ geh ich darauf ein, da beide Aspekte für ein Gelingen des Abnehmwunsches unabdingbar sind!
Und HIER noch ein Link zu einem Erklär-Video von mir zum Thema „Kalorien“.
2 Comments
Hallo Daniela. Ich habe eine Frage zu deinem Artikel. Du erwähnst, dass neben Butter auch Rahm/ Sahne keinen Einfluss auf die Insulinproduktion haben. Kannst du das näher erläutern? Beschäftige mich aktuell sehr genauer mit dem Thema Milchprodukte und Insulin Reaktion, aber noch habe ich es nicht bis zum letzten Punkt verstanden. Ist bei den Produkten vielleicht der geringere Eiweißgehalt im Vergleich zu Käse ausschlaggebend?
Lieben Gruß, Jana
Rahm und Sahne haben viel Fett und kaum Milchzucker, daher fällt die Insulinreaktion (genau wie bei Schnittkäse) aus. Eine Insulinreaktion kann auf sehr hohe Proteinmengen (eben bei Rahm und Sahne nicht der Fall) minimal stattfinden, damit die Aminosäuren in die Zellen gelangen können (wo sie hingehören). Liebe Grüße